Ausgabe 34/2024
LZK & KZV
Vertreter der Zahnärzteschaft BW im Gespräch mit CDU-Bundestagsabgeordneten
Thomas Bareiß hat Wort gehalten. Als Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Zollernalb-Sigmaringen für die CDU ist er der Einladung des Kreisvereinigungsvorsitzenden Dr. Ulf Jack in seine Praxis zum Sprechtag am 18. Juni gefolgt. Mit den anwesenden Zahnärztinnen und Zahnärzten hat er lange über ihre Nöte und Sorgen gesprochen. Eine gute Versorgung im ländlichen Raum liegt dem CDU-Politiker am Herzen - und deshalb hat er versprochen, ein Gespräch mit Gesundheitspolitikern seiner Fraktion zu organisieren. Dieses Gespräch fand am 13. September online statt. Daran teilgenommen hat, neben Thomas Bareiß, der Berichterstatter für Zahnärzte im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages, Dietrich Monstadt, CDU. Die Zahnärzteschaft war durch LZK-Präsident und KZV-Vorstandsvorsitzenden Dr. Torsten Tomppert, LZK-Vizepräsident Dr. Bert Bauder, den stv. KZV-Vorsitzenden Dr. Peter Riedel, LZK-Vorstandsmitglied Dr. Herbert Martin und Dr. Ulf Jack vertreten.
Budgetierung, GOZ-Punktwertanpassung, Sicherstellung der Versorgung, Regulierung von Investoren-MVZ (iMVZ), Bürokratieabbau, elektronische Patientenakte (ePA) … die Gesprächsagenda war vielfältig und knüpfte an die Themen des ersten Sprechtages vom 18. Juni an.
Dietrich Monstadt, CDU-Gesundheitspolitiker aus Mecklenburg-Vorpommern, kennt die besonderen Herausforderungen des ländlichen Raums, wo die Versorgung besonders benachteiligt ist – auch durch den beruflichen Hintergrund seiner als Zahnärzte tätigen Kinder. Vor den anwesenden Zahnärzten betonte er sein Engagement für eine bessere zahnärztliche Versorgung im ländlichen Raum und versicherte, dass auch die Union bereit sei, sich dafür stark zu machen – insbesondere angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl.
Gleichzeitig bestärkte er die Zahnärzteschaft, Position gegenüber der Politik zu beziehen. „Die Zahnärzteschaft muss lauter werden, Sie müssen Ihre Abgeordneten vor Ort ansprechen - nur wer laut ist und fordert, wird von der Politik gehört“.
Die mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) umgesetzte Wiedereinführung der Budgetierung, habe der Zahnärzteschaft massiv zugesetzt, beklagte Dr. Tomppert und verband sein Missfallen mit der Frage nach einer Weiterführung im Jahr 2025. Dr. Riedel machte in einem eindrücklichen Beispiel deutlich, wie massiv die Zahnärzteschaft durch die Budgetierung belastet ist. „Wenn das Budget am 15. November aufgebraucht ist, dürfen wir dies nicht gegenüber den Patientinnen und Patienten thematisieren, wir müssen priorisieren, der Mangel wird damit auf die Zahnärzte übertragen, was uns in eine schwierige Situation bringt“. Daher sei die Budgetierung auf dem Land noch viel grausamer als in der Stadt, ergänzte Dr. Tomppert, weil dort viel mehr Patienten zu betreuen sind. „Ich stehe der Entbudgetierung grundsätzlich offen gegenüber“, versicherte Dietrich Monstadt. Besonders unverständlich sei die Budgetierung der Parodontitis-Therapie beim geplanten Gesetz zur Stärkung der Herzgesundheit (Gesundes-Herz-Gesetz GHG), betonte Dr. Bauder, „denn jeder eingesetzte Euro für die Prävention spart 76 Euro an Krankheitskosten“. „Ein guter Ansatz“, lobte Dietrich Monstadt, „das hätte ich gerne in meine Rede in der gestrigen Aussprache zum Gesundes-Herz-Gesetz eingebracht, aber ich werde es entsprechend adressieren“.
Dr. Martin verwies auf den aus der Zeit gefallenen GOZ-Punktwert, der seit 1988 keine Anpassung erfahren hat, obwohl er die Funktion hat, die fixierten Punktzahlen an die wirtschaftliche Entwicklung anzupassen. Zudem machte Dr. Martin auf die Diskrepanz zwischen GOZ und BEMA aufmerksam: „Über 100 Leistungen werden inzwischen deutlich besser durch die Gesetzlichen Krankenkassen vergütet“. Dieses Problem sei ihm bislang nicht bewusst gewesen, erwiderte Dietrich Monstadt und bat um detaillierte Informationen.
„Nehmen Sie mich als Partner, wenn es um die Vertretung des ländlichen Raumes in Baden-Württemberg geht“, bot Thomas Bareiß zum Abschluss des Gesprächs an. Ein Angebot, dass die Vertreter der baden-württembergischen Zahnärzteschaft gerne annahmen. Mit der Zusage der beiden CDU-Politiker für die geplanten Podiumsdiskussionen der beiden Körperschaften vor der Bundestagswahl im kommenden Jahr, fand die Gesprächsrunde ihr Ende.
Dietrich Monstadt betonte, dass man sowohl die Herausforderungen der Zahnärzteschaft als auch die Sicherstellung der zahnärztlichen Versorgung, insbesondere in ländlichen Gebieten, aufmerksam im Blick habe. In diesem Zusammenhang könne die Union als verlässlicher Partner gesehen werden.
BZK TÜBINGEN
Wiederwahl des gesamten Vorstands der BZK Tübingen
Im Rahmen der konstituierenden Vertreterversammlung der Bezirkszahnärztekammer Tübingen am 14. September 2024 sprachen die Delegierten dem bisherigen Vorstand erneut ihr Vertrauen aus. Dr. Markus Steybe (Friedrichshafen) wurde mit großer Stimmenmehrheit für weitere vier Jahre als Vorsitzender bestätigt. Dr. Anke Bleicher (Tübingen) bleibt ebenfalls in ihrer Position als stellvertretende Vorsitzende. Zudem wurden die Vorstandsmitglieder Dr. Martin Braun (Pfullingen), Dr. Herbert Martin (Balingen) und Dr. Bernd Stoll (Albstadt) in ihren Ämtern bestätigt.
AKDADEMIE KARLSRUHE & LZK
Karlsruher Vortrag 2024
Die digitale Transformation fördert eine zunehmende Eigenständigkeit der Dynamik kapitalistischer Marktwirtschaft. Immer häufiger treffen Algorithmen wirtschaftlich relevante Entscheidungen anstelle von Menschen. Die Potentiale und Risiken dieser Dynamik beleuchtet Professor Dr. Mathias Binswanger im diesjährigen Karlsruher Vortrag 2024. Begleitet wird dieses Highlight von einem Grußwort des Präsidenten der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg, Dr. Torsten Tomppert. Den Vortrag können Sie live online verfolgen.
GESUNDHEITSPOLITIK
Informationen der gematik zur ePA
Die elektronische Patientenakte (ePA) kommt zum 01.01.2025. In den kommenden Wochen bietet die gematik zielgerichtete Informationsveranstaltungen für Zahnarztpraxen, Krankenhäuser oder Apotheken an. Mit Impulsen von internen und externen Expertinnen und Experten möchte die gematik zeigen, was die neue ePA verspricht. Auf ihrer Webseite www.epa-fuer-alle.de hat die gematik ihre Informationen nach verschiedenen Nutzergruppen sortiert. Unter Zahnarztpraxen finden sich Erklärvideos und Infomaterialien, wie zum Beispiel Leitfäden und Praxisbeispiele, zum Download. Verpassen Sie keine Veranstaltung der gematik mehr und melden sich hier zum gematik-Newsletter "gematik kompakt" an.
Erstellt von: Andrea Mader, 18.09.2024
Aktualisiert von: Andrea Mader, 19.09.2024