Ausgabe 45/2025

LZK

Ergebnisse der Vertreterversammlung

Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg am 5./6. Dezember 2025 stand im Zeichen wichtiger gesundheitspolitischer Weichenstellungen. LZK-Präsident Dr. Torsten Tomppert betonte in seinem Bericht die Bedeutung eines vertrauensvollen Dialogs zwischen Politik und Berufsstand und unterstrich, dass die Zahnärzteschaft in Baden-Württemberg seit Jahrzehnten verlässlich zur Mund- und Zahngesundheit der Bevölkerung beiträgt. Zugleich verwies er auf die Stellungnahme des Sozialministeriums auf die Anfrage des Abgeordneten Jochen Haußmann und weiterer Mitglieder der FDP/DVP-Fraktion im baden-württembergischen Landtag, deren Inhalte im Berufsstand für Verwunderung gesorgt hätten und einer sachgerechten Einordnung bedürften – eine Aufgabe, die die Kammer im Gespräch mit dem Sozialministerium weiter vertiefen wird. 

Welche gesundheitspolitischen Erwartungen die Zahnärzteschaft an die Landespolitik richtet, soll auch beim kommenden Sprechtag 4.0 deutlich werden. Dieser ist für den 25. Februar 2026  angesetzt – wenige Tage vor der Landtagswahl am 8. März. Dann wollen die Körperschaften den gesundheitspolitischen Sprecherinnen und Sprechern der Landtagsfraktionen von Grünen, CDU, SPD, FDP/DVP, AfD sowie der Linken erneut „auf den Zahn fühlen“. Dr. Torsten Tomppert kündigte an, dass die zentralen Anliegen des Berufsstandes dort klar adressiert würden und lud die Delegierten ein, sowohl vor Ort als auch via Livestream teilzunehmen.

Im Anschluss an den Bericht des Präsidenten gab der stellvertretende Präsident, Dr. Bert Bauder, seinen Bericht. Er konzentrierte sich dabei auf seine Ressorts Gutachterwesen, Qualitätszirkel, Versorgungsforschung sowie die Geriatrische und Inklusive Zahnmedizin. Als stellvertretender Vorsitzender der Verwaltungsräte des ZFZ Stuttgart und der Akademie Karlsruhe richtete er zudem den Blick auf die aktuellen Entwicklungen in den kammereigenen Fortbildungseinrichtungen. Abschließend stellte Dr. Bauder die Aktivitäten der Zahnärzteschaft auf Parteitagen, der Stallwächterparty und dem Sommerfest vor, die vom IZZ organisiert werden. Sein besonderer Dank galt der Leiterin des IZZ, Cornelia Schwarz, für die stets „perfekte Choreografie“ dieser Veranstaltungen. 

Im Rahmen der Aussprache verabschiedete die Vertreterversammlung die wortgleich in der Vertreterversammlung der KZV BW verabschiedete Resolution „Ambulante zahnärztliche Versorgung in Baden-Württemberg dauerhaft erhalten und stärken“ und den Antrag zum Bürokratieabbau. “Die jüngste Ablehnung des Sofortprogramms Bürokratieabbau der BZÄK durch das Bundesgesundheitsministerium ist nicht zu akzeptieren.“

Wie vielfältig, kreativ und vor allem engagiert die Kammer arbeitet, zeigten die Berichte aus den Referaten. 

Bericht aus der BWVA
An den Bericht der Präsidentin der Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte, Dr. Eva Hemberger, schloss sich die Wahl der Vertreterinnen und Vertreter in die Baden-Württembergische Versorgungsanstalt für die Amtsperiode vom 01.05.2026 bis 30.04.2029 an, die Landeswahlleiter Dr. Winfried Porsch leitete. In geheimer Wahl wurden 23 Vertreter gewählt. Das vollständige Wahlergebnis sowie die gewählten Vertreterinnen und Vertreter der vier Bezirke finden Sie in der ZBW-Ausgabe 2–3/2026.

Zahnärztliche Patientenberatungsstelle
Die Zahnärztliche Patientenberatungsstelle verfügt mittlerweile über vier erfolgreich etablierte Beratungsangebote. Seit dem 1. November 2025 ergänzt ZIMBA – die Zahnärztliche Infostelle für Mundgesundheit bei Behinderung und im Alter – das bestehende Portfolio um einen weiteren wichtigen Baustein, sagte Verwaltungsratsvorsitzender Dr. Georg Bach. 

Haushalts- und Rechnungswesen
Die Kontinuität der Berichterstattung sei eine wichtige vertrauensbildende Maßnahme, betonte die Vorsitzende des Haushaltsausschusses, Dr. Eva Hemberger. Sie eröffnete ihren Bericht mit dem Dank an ihr Team im Haushaltsausschuss, den LZK-Vorstand sowie an die Verwaltung der LZK-Geschäftsstelle, bevor sie auf das Jahresergebnis 2024, den Fünfjahresvergleich von Aktiva und Passiva, die Einnahmen- und Ausgabenrechnung sowie die Rücklagen und Rückstellungen einging.

Im Anschluss an den Bericht von Dr. Hemberger genehmigten die Delegierten einstimmig die konsolidierte Bilanz der Landeszahnärztekammer und der Fortbildungseinrichtungen für das Jahr 2024 unter Berücksichtigung der Haushaltsüberschreitungen. Auf Antrag von Dr. Uwe Lückgen wurden die Rechnungsführer ebenfalls einstimmig entlastet. Ebenso einstimmig votierten die Delegierten für den Haushalts- und Stellenplan der Landeszahnärztekammer mit Bezirkszahnärztekammern und Fortbildungseinrichtungen für das Geschäftsjahr 2026 sowie für die Haushalte des IZZ mit ZBW und der Zahnärztlichen Patientenberatungsstelle. Abschließend stimmte die Vertreterversammlung der Beitragstabelle für 2026 in Art und Höhe in der vorgelegten Fassung zu.

Satzungsänderungen
Die Entschädigungsordnungen für die Prüfungsausschüsse und die Mitglieder des Berufsbildungsausschusses sowie die Übergangsentschädigungsordnung und die Aufwandsentschädigungsordnung erfuhren eine Änderung. Da es sich um Satzungsänderungen mit haushalterischen Auswirkungen handelt, führte die Vorsitzende des Haushaltsausschusses, Dr. Eva Hemberger, durch die Satzungsänderungen. Alle Satzungsänderungen fanden große Zustimmung. 

Lesen Sie den vollständigen Beitrag in der Januarausgabe des ZBW!


BZÄK

13.614 neue ZFA: So boomt der drittbeliebteste Ausbildungsberuf

Die Ausbildungsquote in der Zahnmedizin ist traditionell hoch, 2024 bildeten rund 43 Prozent der Zahnarztpraxen aus. Knapp jedes zehnte Angestelltenverhältnis in Zahnarztpraxen ist damit ein Ausbildungsplatz. Der Beruf der Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) erfreut sich bundesweit großer Beliebtheit. 13.614 Personen begannen im Kalenderjahr 2024 diese Ausbildung, knapp 6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Trotz steigenden Interesses unter jungen Männern sind immer noch 9 von 10 Ausbildungsanfängern Frauen. Für diese war 2024 ZFA der drittbeliebteste Ausbildungsberuf überhaupt. Dabei erweisen sich die Zahnarztpraxen als Integrationsmotor – bei jungen Frauen mit Migrationshintergrund war ZFA der am häufigsten ergriffene Ausbildungsberuf. Insgesamt leisten derzeit etwa 226.000 ZFA - darunter immer mehr mit formalen Zusatzqualifikationen in den Bereichen Prophylaxe und Dentalhygiene - gemeinsam mit den 73.511 aktiven Zahnärztinnen und Zahnärzten einen wesentlichen Beitrag zur Mundgesundheit der Bevölkerung.

Diese und weitere Informationen sind der aktuellen Ausgabe des Statistischen Jahrbuchs der Bundeszahnärztekammer zu entnehmen, das anlässlich des Deutschen Zahnärztetags im November erschienen ist. Auf über 200 Seiten wurden Informationen rund um die Zahnärzteschaft, das Praxisgeschehen, die Mundgesundheit und das Gesundheitsverhalten der Bevölkerung grafisch, tabellarisch und textlich aufbereitet.

Das Statistische Jahrbuch 24/25 kann für 10,00 Euro zzgl. Versand über die Bundeszahnärztekammer bestellt werden.


IDZ

Interaktives Ergebnisportal der DMS 6 jetzt online

Seit 1989 erforscht das Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) die Mundgesundheit der Bevölkerung in Deutschland. Die Ergebnisse der aktuellen 6. Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS • 6) wurden im April dieses Jahres in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht. Ab sofort können die Ergebnisse auch über das interaktive Ergebnisportal der DMS • 6 abgerufen werden. Dort finden sich die wissenschaftlichen Publikationen auf Deutsch und Englisch sowie die wichtigsten Erkenntnisse anschaulich aufbereitet als Infografiken. Außerdem bietet die neue interaktive Funktion die Möglichkeit, selbst Auswertungen mit den Daten der DMS • 6 vorzunehmen. Alle Infografiken und individuell erstellten Grafiken und Tabellen lassen sich herunterladen und für Präsentationen verwenden. 


FORSCHUNG

Dr. Anna-Lena Hillebrecht mit Forschungspreis ausgezeichnet

Seit vielen Jahren unterstützen die Deutsche Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM) und CP GABA gemeinsam herausragende Forschungsvorhaben zur Förderung und Verbesserung der Mundgesundheit und zur Verhütung oraler Erkrankungen. In diesem Jahr erhielten Dr. Anna-Lena Hillebrecht (im Bild 2. von rechts), Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik des Universitätsklinikums Freiburg, und Charlotte Wetzel, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, den dgpzm-elmex®-Wissenschaftsfonds. Dr. Anna-Lena Hillebrecht erhielt die Förderung für ihr Projekt „Entwicklung eines digitalen Mundgesundheits-Assessments für Pflegefachpersonen zur Prävention oraler Erkrankungen bei Personen mit Pflegebedarf“. Dr. Anna-Lena Hillebrecht ist als Nachfolgerin von Dr. Guido Elsäßer als Landeskoordinatorin für das Zahngesundheitsprogramm von Special Olympics Baden-Württemberg tätig. Im Rahmen ihres Kooperationsvertrags mit SOBW unterstützt die LZK das Zahngesundheitsprogramm von SOBW. Dr. Hillebrechts Engagement ist es zu verdanken, das bei den Landesspielen 2025 in Heilbronn und Neckarsulm erstmals auch Studierende am Zahngesundheitsprogramm teilnahmen.

Erstellt von: Andrea Mader, 04.12.2025

Aktualisiert von: Andrea Mader, 09.12.2025