Ausgabe 28 / 2018

LANDESZAHNÄRZTEKAMMER

 

27. Landeszentrale Auftaktveranstaltung zum Tag der Zahngesundheit am 25. September in Konstanz

"Wir Zahnärzte ruhen uns nicht auf unseren Erfolgen aus", versicherte LAGZ-Vorsitzender Dr. Torsten Tomppert in der Pressekonferenz zum Tag der Zahngesundheit am 25. September in Konstanz zum europaweit überragenden DMFT-Wert von 0,38 bei 12-Jährigen in Baden-Württemberg. Denn: Die Karieserfahrung ist noch immer abhängig vom Bildungs- und Sozialstatus. "Hier gibt es Handlungsbedarf, das steht uns als reiches Baden-Württemberg gut zu Gesicht". Weitere Handlungsfelder sieht Dr. Tomppert bei der frükindlichen Karies der 0-3-Jährigen sowie bei Pflegebedürftigen und  Menschen mit Behinderung.

 

Rund 15 Prozent der 3-Jährigen zeigen Symptome einer frühkindlichen Karies, Tendenz steigend. "Ich bin deshalb sehr glücklich, dass bei der LAGZ jetzt das Projekt gegen die frühkindliche Karies gestartet wurde und auch die Krankenkassen uns unterstützen", betonte Dr. Tomppert.

 

Mit 8 Millionen EUR unterstützen die Krankenkassen in Baden-Württemberg die Arbeit der LAGZ, berichtete Siegbert Hermann von der IKK classic. "Wir geben das Geld gerne aus, um die Prävention weiter voranzutreiben - die GKV in Baden-Württemberg steht zur LAGZ".

 

Das hörten die Vertreter der Zahnärzteschaft gerne, denn auch im Präventionsland Nummer eins gibt es noch reichlich Handlungsbedarf. Auch aus diesem Grund ist das Motto des diesjährigen Tag der Zahngesundheit erweitert worden. "Gesund beginnt im Mund. Mach mit..." bekommt besonderen Nachdruck durch den Appell "Und denk auch an die Menschen mit Handicap und Pflegebedarf!".

Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung haben nachweislich eine schlechtere Mundgesundheit. Hinzu kommt, dass Menschen mit Behinderung nachweislich stärker von Armut bedroht sind. Und Armut steht in engem Zusammenhang mit einem schlechteren Gesundheitszustand.

Der Gesetzgeber hat dem Rechnung getragen: Seit Juli diesen Jahres bieten Krankenkassen für Anspruchsberechtigte endlich lange geforderte Präventions- und Therapieleistungen an. "Dank des hohen Einsatzes vonseiten der Zahnärzteschaft gibt es jetzt einen Rechtsanspruch auf zusätzliche zahnärztliche Versorgungsmaßnahmen", betonte KZV-Vorstandsvorsitzende Dr. Ute Maier. Zudem besteht seit 2014 die Möglichkeit Kooperationsverträge zwischen niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzten und Pflegeheimen abzuschließen. "In Baden-Württemberg hat sich die Zahl der abgeschlossenen Verträge stetig auf aktuell 422 erhöht", berichtete Dr. Maier, "das entspricht einem Anteil von knapp 25 Prozent aller Pflegeeinrichtungen".

 

Bundesweiter Schrittmacher

Aber Baden-Württemberg ist gut aufgestellt, um den neuen Herausforderungen zu begegnen. In den letzten 15 Jahren hat die Landeszahnärztekammer erhebliche Anstrengungen unternommen, um mit verschiedenen Netzwerkpartnern aus dem stationären wie auch ambulanten Sektor zahnärztliche Strukturen für Menschen mit Unterstützungsbedarf zu entwickeln. Mit ihrem durchdachten und flächendeckenden Betreuungskonzept ist die Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg zu einem bundesweiten Schrittmacher in der zahnärztlichen Betreuung von Menschen mit Unterstützungsbedarf geworden.

 

" Die Karies ist nicht ausgerottet", mit diesem eingängigen Appell spielte LZK-Prophylaxereferent Dr. Bernd Krämer auf den Umstand an, dass die heutige Elterngeneration aufgrund der Präventionsanstrengungen und Propyhlaxeerfolge in der Vergangenheit kaum mehr über eigene Karieserfahrung verfügt und deshalb das Zähneputzen bei ihren Kindern vernachlässigen. "Doch Eltern sind zuständig für saubere Kinderzähne", betonte Dr. Krämer, "und nicht die Erzieherinnen". Kinder putzen voraus und die Eltern putzen nach - lautet die Devise von Dr. Krämer. "Wir müssen die Eltern gewinnen - dann geht es!"

 

Sehen Sie eine Bildergalerie der Pressekonferenz und der anschließenden Eröffnungsfeier auf dem Konstanzer Münsterplatz in unserem Facebookauftritt!

 

 

 


 

 

 

 

Erstellt von: Andrea Mader, 05.10.2018

Aktualisiert von: Tricept AG, 23.06.2022