
Ausgabe 17/2025
IZZ & LZK & KZV
Zahnärzteschaft begrüßt neue Gesundheitsministerin: Chance für echten Austausch
Die baden-württembergische Bundestagsabgeordnete Nina Warken übernimmt im neuen Kabinett des Bundeskanzlers Friedrich Merz das Amt der Bundesgesundheitsministerin. Die Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg und die Kassenzahnärztliche Vereinigung Baden-Württemberg blicken dem Wechsel im Gesundheitsministerium mit Zuversicht entgegen.
Nina Warken, die ihren Wahlkreis Odenwald-Tauber direkt gewonnen hat, ist seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestags. Und auch wenn Gesundheitsthemen bislang nicht den Schwerpunkt ihrer Arbeit bildeten, erwarten die zahnärztlichen Körperschaften, dass sie sich für den Erhalt wohnortnaher Versorgungsstrukturen sowohl bei den ambulanten Praxen als auch bei Kliniken und Apotheken einsetzen wird.
Dr. Torsten Tomppert, Vorsitzender des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Vereinigung und Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg, zeigt sich optimistisch:
„Ich habe Nina Warken als eine Politikerin kennengelernt, die den Austausch sucht und ernst nimmt. Besonders beim letzten Landesparteitag in Stuttgart war zu spüren, dass sie sich für die Anliegen der Gesundheitsberufe interessiert und das Gespräch auf Augenhöhe schätzt. Das unterscheidet sie wohltuend von der Art und Weise, wie in der Vergangenheit oft agiert wurde. Ich bin überzeugt, dass sie mit ihrer Offenheit und Dialogbereitschaft eine gute Gesundheitsministerin sein wird.“
Dr. Tomppert betont weiter: „In der Gesundheitspolitik zählen nicht nur Titel, sondern der Willen zur Vernetzung, ein Verständnis für die Versorgung vor Ort und die Bereitschaft, die Praxisrealität der Menschen in Entscheidungen einzubeziehen. Erfahrung und Expertise entwickeln sich häufig aus diesem ernsthaften Engagement – und genau das traue ich Nina Warken zu.“
WARNUNG
Bundeszentralamt für Steuern warnt vor Betrugsversuch
Das Bundeszentralamt für Steuern warnt vor einer neuen Betrugsmasche. Aktuell kursieren betrügerische E-Mails, die vorgeben, vom Bundeszentralamt für Steuern zu stammen. Diese E-Mails kommen häufig von Adressen wie "info@bzst-zahlungsfrist.com" und beinhalten ein PDF-Dokument, das angeblich einen Bescheid des Bundeszentralamts enthält. Manche dieser betrügerischen Schreiben erreichen die Empfänger auch per Post. Falls Sie eine solche E-Mail erhalten, sollten Sie das angehängte Dokument nicht öffnen und die E-Mail sofort löschen. Die Warnung des Bundeszentralamtes für Steuern finden Sie hier.
EUROPA
Dr. Doris Seiz aus Hessen neue Generalsekretärin der europäischen Zahnärzte
Im Rahmen der Vollversammlung der European Regional Organisation (ERO) der World Dental Association (FDI) am 2. und 3. Mai 2025 in Almaty/Kasachstan fanden die Neuwahlen des ERO-Vorstands statt. Dr. Doris Seiz, Präsidentin der Landeszahnärztekammer Hessen (im Bild links), wurde mit großer Mehrheit in den Vorstand gewählt und wird das Amt der neuen Generalsekretärin (Secretary General) der ERO bekleiden.
„Dass internationaler Austausch für unseren zahnärztlichen Beruf eine sehr große Bedeutung hat, ist mir schon seit langem bewusst. Mein aktives Engagement in den Gremien der ERO, wie etwa der Working Group „Dental Team“, hat aber erst nach meinem Eintritt als hessische Präsidentin in den Vorstand der Bundeszahnärztekammer begonnen. Umso mehr freut es mich, nicht allein für eine Mitarbeit im Vorstand der ERO vorgeschlagen, sondern auch bei meiner ersten Kandidatur in dieses wichtige Amt gewählt worden zu sein. Nicht nur hierzulande, sondern europaweit steht unser Berufsstand vor großen Herausforderungen und ich freue mich darauf, gemeinsam mit dem neuen Vorstandsteam in den kommenden drei Jahren an Lösungen mitzuarbeiten und eigene Ideen und Impulse einzubringen“, kommentiert Dr. Doris Seiz den Ausgang der Wahlen.
„Viele Entscheidungen, die in anderen europäischen Ländern getroffen werden, haben mittelbar Einfluss auf die zahnärztliche Berufsausübung in Deutschland. Unser Engagement in Organisationen wie der ERO hat daher den doppelten Zweck, einerseits vorhandene Probleme zu lösen oder Standards anzugleichen und andererseits rechtzeitig zu intervenieren, wenn Veränderungen auf internationaler Ebene problematische Implikationen für unser Land erkennen lassen“, so Dr. Seiz weiter.
Als Unterorganisation der FDI bündelt und vertritt die ERO die Interessen von Zahnärztinnen und Zahnärzten in ganz Europa. Mitglieder der ERO sind keine Einzelpersonen, sondern zahnärztliche Organisationen aus vielen verschiedenen Ländern innerhalb und auch außerhalb der EU. Eines der zentralen Anliegen der ERO ist es, die Zusammenarbeit von zahnärztlichen Standesvertretungen auf den Feldern Forschung, Fortbildung, Praxis und öffentliche Gesundheit nachhaltig zu stärken und die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen in ihren Mitgliedsstaaten nach Möglichkeit im Interesse der Zahnärzteschaft und ihrer Patientinnen und Patienten zu verbessern.
STUDIE
Studie: Adipositas und ihre Auswirkungen auf die Zahnmedizin
Im Rahmen ihrer Dissertation führt Felicitas-Sophie Walter derzeit eine Studie an der Universität Ulm am Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie, Toxikologie und Naturheilkunde durch. Im Fokus der Studie steht die zahnmedizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Adipositas. Ziel der Studie ist es, einen systematischen Einblick in Herausforderungen, Komplikationen sowie Fortbildungsbedarfe bei der Behandlung von Patienten mit Adipositas zu gewinnen – ein Thema, das in der zahnmedizinischen Praxis zunehmend an Relevanz gewinnt. Die Landeszahnärztekammer unterstützt die Studie und bittet um Ihre Teilnahme an der anonymen Online-Umfrage. Ihre Erfahrungen und Einschätzungen sind ein wertvoller Beitrag zur Verbesserung der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Adipositas. Hier geht`s direkt zum Fragebogen!
Erstellt von: Andrea Mader, 30.04.2025
Aktualisiert von: Kerstin Sigle, 08.05.2025