Ausgabe 16/2025

BUNDESZAHNÄRZTEKAMMER

Investorengesteuerte medizinische Versorgungszentren (iMVZ): Transparenz reicht nicht

Im 146-seitigen Koalitionsvertrag von SPD und Union ist u.a. ein Absatz zum Thema Investoren-MVZ zu finden. In einem Gesetz soll danach Transparenz über die Eigentümerstruktur hergestellt sowie die systemgerechte Verwendung der Beitragsmittel sichergestellt werden. Transparenz ist sicherlich ein guter Ansatz, der jedoch bei weitem nicht ausreicht, stellt die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) klar.

Selbst wenn Patientinnen und Patienten vom Praxisschild eines iMVZ die Information erhalten, welche Fonds Gewinne aus ihrer Behandlung ziehen, können sie daraus keine Informationen über die damit verbundenen möglichen Risiken wie Überbehandlung und Gewinnmaximierung ableiten. Wichtige fehlende Informationen für die Patientinnen und Patienten sind der Einfluss des Investors auf die zahnärztliche Unabhängigkeit, der Einfluss auf die zahnärztliche Entscheidung einer notwendigen Therapie und die angeordneten Umsatzziele im iMVZ.

Darüber hinaus reicht „Transparenz“ im Dschungel der Firmenbeteiligungen keinesfalls, um darüber aufzuklären, wer wirklich hinter dem Träger des iMVZ steht. Eigentümer können ebenfalls Unternehmensgruppen sein, die oft stark verzweigt sind oder im Ausland geführt werden. Transparenz ist damit ein Baustein, welcher aber ohne weitere Bausteine zur Sicherung der zahnärztlichen Unabhängigkeit ein enttäuschendes Trostpflaster für die Zahnmedizin wäre.

Die Bundeszahnärztekammer hat zahlreiche Vorschläge für eine echte Regulierung der in der Zahnmedizin völlig ungeregelt aus dem Boden schießenden iMVZ gemacht. Neben der räumlichen und fachlichen Nähe zum gründungsberechtigten Krankenhaus, das meist nur als juristisches Vehikel dient, muss auch im Zahnheilkundegesetz u.a. festgelegt werden, dass stets Zahnärztinnen und Zahnärzte die Mehrheit an einer Praxis oder einem MVZ halten. 


GESUNDHEITSPOLITIK & LZK

Verbesserung der zahnmedizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderung: Interviewteilnehmer gesucht

Die zahnmedizinische Versorgung in Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung ist eine große Herausforderung: Die Auswahl passender Behandler, Terminvereinbarungen und Krankentransporte belasten Patienten, Angehörige, Betreuer und die Wohneinrichtung selbst. Es ist jedoch unerlässlich, Menschen mit Behinderung zielgerichtet zu einem für sie geeigneten Zahnarzt leiten zu können, der individuell auf ihre Bedürfnisse eingehen kann. Die Sektion Mundgesundheit des Instituts of Global Health am Universitätsklinikum Heidelberg plant daher das Forschungsprojekt „STEP-Z“ zur verbesserten zahnmedizinischen Versorgung von Bewohnern in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Strukturierte Koordination soll Patienten, Angehörige, Betreuer und die Einrichtungen entlasten. Im Rahmen des Projektantrags sucht das Projektteam derzeit nach Zahnärztinnen und Zahnärzten zur Teilnahme an einer qualitativen Pilotstudie. Dr. Guido Elsäßer vertritt die LZK BW und die KZV BW im Projektteam und bringt seine Expertise als niedergelassener Zahnarzt ein. Ebenfalls Teil des Projektteams ist LZK-Referent für Qualitätsmanagement und Versorgungsforschung, Dr. Philipp Hasse.

In ca. 20-minütigen Telefoninterviews möchte das Projekteam Eindrücke zur zahnmedizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderung innerhalb und außerhalb von Wohneinrichtungen sammeln.

Zur Teilnahme rufen Sie bitte den Link auf.

Bitte schicken Sie die dort hinterlegte Einwilligungserklärung bis zum 09.05.2024 ausgefüllt per E-Mail an: patrick.hennrich(@)uni-heidelberg.de Das Projektteam wird sich dann zeitnah mit Ihnen zwecks einer Terminvereinbarung in Verbindung setzen.

Bei Rückfragen kontaktieren Sie gerne per E-Mail patrick.hennrich(@)uni-heidelberg.de oder setzen sich telefonisch unter 0174-1300486 mit Frau Weinert in Verbindung.


LANDESZAHNÄRZTEKAMMER

Mitarbeiter finden, ausbilden, binden: ZFA-Ausbildungsbotschafter gesucht!

Ausbildungsbotschafter sind junge Menschen aus allen geregelten Ausbildungsberufen, die nach einer eintägigen Schulung in Schulklassen für die berufliche Ausbildung werben. Schülerinnen und Schüler bekommen so eine bessere Vorstellung von der Berufsausbildung. Außerdem haben sie die Möglichkeit, ihre Fragen unmittelbar an Auszubildende zu richten. Sofern Sie für die Initiative „Ausbildungsbotschafter“ des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg für die Bewerbung der dualen Berufsausbildung „Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (ZFA)“ eine geeignete Person in Ihrer Praxis haben, setzen Sie sich bitte mit Ihrer zuständigen Bezirkszahnärztekammer in Verbindung.


LZK & KZV

grill & chill am 17. Mai im freiRaum Stuttgart: Noch wenige Restplätze!

Speziell für jüngere Mitglieder, die in einem Angestelltenverhältnis tätig sind, gerade ihre eigene Niederlassung planen oder sich erst kürzlich als Zahnärztin oder Zahnarzt in eigener Praxis selbständig gemacht haben, bieten Kammer und KZV auch dieses Jahr wieder ihren Existenzgründungs-Workshop grill & chill an, um auf die Herausforderungen bei der Niederlassung vorzubereiten. Der Workshop findet am Samstag, 17. Mai 2025, von 9.00 bis 19.00 Uhr in der Event-Location freiRaum im ehemaligen Güterbahnhof-Areal in der Güterstraße 4, 70372 Stuttgart statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 135 € pro Person und beinhaltet alle Fachvorträge, die ganztägige Verpflegung sowie die „grill & chill“-Abendveranstaltung. Am besten gleich online anmelden! Hier sehen Sie das komplette Programm!

Erstellt von: Andrea Mader, 23.04.2025

Aktualisiert von: Andrea Mader, 23.04.2025